Die aktuelle Wechselausstellung der „burladinger maler“ im Rathaus der Stadt ist Gisela Boost-Markert (1947 – 2017) gewidmet. Sie war sicher eines der profiliertesten Mitglieder der Künstlergruppe.
Die im vergangenen Jahr verstorbene Boost-Markert gehörte 1978 zu den Gründern der Gruppe und zeichnete sich durch außergewöhnliche Schaffenskraft aus. Sie malte ständig, experimentierte dabei unablässig mit Material und Stilrichtungen. So finden sich in ihrem Nachlass kubistisch inspirierte Werke, abstrakte, gegenständliche – einfach alles.
Daneben zeichnete sich Gisela Boost-Markert aber auch durch ihre menschliche Art aus: fröhlich, frech und unkonventionell. Unvergessen sind die von ihr initiierten „Perfomances“ zur Eröffnung der Weihnachtsausstellungen der „burladinger maler“. Beinahe schon skandalumwittert! Umkehrt traute sie sich auch in ihrer Kunst so einiges, griff gern mal pikante Themen auf – erinnert sei etwa an die „Verlorene Unschuld auf dem Kartoffelacker“.
Den noch vorhandenen Bilderschatz – viele hat Gisela Boost-Markert – zu Lebzeiten verkauft oder verschenkt, haben ihre Söhne den „burladinger malern“ übergeben, einige weitere überließen sie Freunden und vormaligen Lehrerkollegen ihrer Mutter.
Annähernd 40 dieser Bilder sind jetzt in der Ausstellung im Burladinger Rathaus zu bewundern. Wie erläutert, ist ein Teil davon bereits vergeben. Aber nicht alle. Wer sich dafür interessiert, kann sich an den Vorsitzenden der „maler“, Wolfgang Bastian, wenden. Der gibt gerne Auskunft, was aus der Werkschau noch zu haben wäre. Geld wollen weder die Söhne, noch Bastian und seine Leute für die Malereien haben. Es genügt, wenn die Bilder einen schönen Platz finden und ihre künftigen Besitzer erfreuen. Die weiteren Werke sollen als Dauerleihgabe ins Gauselfinger Rathaus kommen. Hier, in Gauselfingen, lebte Gisela Boost-Markert über viele Jahrzehnte. Nach der Werkschau mit Bildern der Gruppenmitbegründerin folgt von Ende März bis Ende Juni als nächste Wechselausstellung eine Schau mit Arbeiten von Edith Lautenschlager und Jenny Feldberger.
(Hohenzollerische Zeitung vom 03.01.2018, Text von Matthias Badura)